Herzlich Willkommen liebe Line Dancer & Gäste

Line Dance tanzpaar Honky Tonk Lady Line Dance Video

Country Linedance - die Entwicklung Teil 2

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Was ist mit Line Dance und dem Countryimage?  

 

Der übliche Eindruck ist, dass Line Dance zu Country gehört. Für den durchschnittlichen nicht-Line Dancer wird Line Dance von Leuten in Cowboy Klamotten getanzt die zu alten Country Klassikern wie Slim Dusty (Australien) oder Merle Haggard (USA) herumshufflen. Einige glauben dank Film und Fernsehen das Line Dance zu "Yeehaa"- Musik in Honky Tonks getanzt wird, wiederum in Cowboy Klamotten. Während sich tatsächlich einige Line Dancer Westernstyled kleiden (Ich z.B.) und obwohl es viele Line Dances gibt die in der Tat zu Musik im Stile von Haggard und Co oder Honky Tonk Musik getanzt werden, weiß jeder Line Dancer, dass dies wirklich nur ein Teil der Line Dance Szene ist. Warum sehen nicht Line Dancer uns derart? Fast sicher war es in erster Linie "Urban Cowboy" in den 80igern und vor allen Dingen "Achy Breaky Heart" 1982, die Line Dance öffentlich bekannt gemacht haben. Dies hat Line Dance zwar zu Popularität verholfen aber gleichzeitig die öffentliche Wahrnehmung zementiert, wie sie noch heute ist. Für nicht-Line Dancer tanzen wir immer noch Achy Breaky Heart etc. Line Dancer tragen immer noch Hut, Stiefel und tanzen nur zu Countrymusik. Wenn Madonna oder Kylie Line Dance benutzen würden um einen ihrer Hits zu vermarkten, wie es Billy Ray Cyrus damals tat, dann würde die öffentliche Wahrnehmung sich vielleicht vom Country Image abwenden. Obwohl mir persönlich die Idee, das Line Dance von Kylie oder der öffentlichen Meinung bestimmt wird nicht gerade schmeckt.

Mit den Vergehen des "Achy Breaky Heart"- Faktors hat sich ja nicht nur die Musik geändert, sondern auch das Outfit. In den 80ern war Line Dance viel zu neu um eine eigene "Kleiderordnung" zu haben. Während des Booms in den 90ern wurde es aber üblich Western Kleidung zu tragen. Wohin man ging fand man Westernhemden, Buckles, Cowboystiefel, Hüte und Fransen. Dieser Trend ist heute in vielen Weltgegenden ausgestorben, obwohl es das in ländlichen Gegenden schon noch gibt. Sogar in den großen Städten findet man ab und an noch Hut und Stiefel obwohl die Jazzsneakers überall auf dem Vormarsch sind. Falls sie sich fragen ..... - ich gehöre zur "Hut und Stiefel"- Truppe.

cowboy mit gitarre DJ T-Quila - Halleluhjah .....

Was den beliebten Mythos betrifft, Line Dance käme

aus dem "Wilden Westen" des 19ten Jahrhunderts,

das ist halt nichts als ein Mythos. Die Weißen dieser Zeit haben getanzt - manche jedenfalls (gerade so wie heute).

Einige Schritte würden Line Dancern von heute sogar bekannt vorkommen, aber das sind halt Schritte, die allen Tanzformen aller Zeiten gemeinsam sind. Es ist eine Tatsache, dass, was im Wilden Westen dem Line Dance noch am ähnlichsten war, waren die Tänze der Indianer !

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indianer paar Cannibals Stomp - Country Linedance Video

Eine andere Entwicklung die man beobachtet ist -

 

das neue Tänze immer schwieriger werden. Tänze die vor

5-10 Jahren als "Advenced" bezeichnet wurden, gelten heut zutage allenfalls noch als noch als "Intermediated". Jedes Jahr kann man sehen wie die anspruchsvolleren Tänze an Komplexität und Schwierigkeit zunehmen. Tänze von denen es noch vor ein paar Jahren hieß, sie seien nur für Turniertänzer machbar sieht man heute auf jedem Tanzboden. Tatsächlich haben es viele Ex- Wettkampftänze ins allgemeine Repertoire gebracht. Diese Entwicklung wird in England und Australien besonders deutlich und geht mit einem Bündel an Vor- und Nachteilen einher. Der eindeutigste Vorteil ist, dass das eine fortgesetzte Herausforderung für die fortgeschritteneren und experimentierfreudigeren Tänzer bedeutet. Ein fortgesetztes Wachstum - und Wachstum ist insgesamt Voraussetzung für das weitere Überleben. Mit dem Anstieg der Schwierigkeit wird Line Dance immer professioneller. Natürlich nur im Hinblick auf sein Erscheinungsbild, nicht im Hinblick auf Bezahlung. Der Vorteil an der Sache ist, je professioneller eine Tanz Form wird um so besser kann sie sich halten. Die Kehrseite ist, dass es für Anfänger immer schwerer wird mitzukommen (so ergeht es übrigens auch Tänzern, die nicht herausgefordert werden wollen) und Leute die überhaupt erst neu einsteigen, wird es noch schwerer fallen. Das alles unterstreicht die Notwendigkeit echte Anfängerkurse durchzuführen und sich auch um diese Tänzer zu kümmern - schließlich erwachsen aus diesen Reihen später die erfahreneren Tänzer.  


Solange die Choreographen immer schwierigere Tänze schreiben und die Tänzer immer noch raffiniertere Tänze verlangen wird diese Polarisierung weitergehen.
Man fragt sich ob dies irgendwann zu zwei verschiedenen Line Dance-Lagern führt - die Anfänger/Partytänzer, die nur Oldies und ein paar neue Anfängertänze tanzen und die "Hardcorefans", die dann schon eher Vorführungs- oder Bühnentänzer wären? Diese Polarisation prägt auch das Bild in anderen Tanzformen wie Standard/Latein, Ballett, Stepptanz, Tango etc. Unzweifelhaft ist Line Dance auf dem gleichen Wege. Man sieht das schon heute am wachsenden Unterschied zwischen Line Dance als Freizeitbeschäftigung und Line Dance als Turniersport. In den 90ern waren Wettkampftänze noch dasselbe wie Freizeittänze - halt nur ein wenig besser. Heute gibt es einen riesen Unterschied, nicht so sehr in den Tanzschritten sondern im Vortrag. Turniertanz ist, in einem Wort, professionell geworden. Das hat Line Dance den Respekt verschafft, den es früher nicht hatte, dafür wird aber Turniertanz immer uninteressanter für die Freizeittänzer. Ende.